mardi 24 mai 2011

INFORMATION FÜR INTERKULTURALISTEN


Um besser Interkulturalität,Integration und Toleranz zu verstehen...!!!

1-    Interkulturalität
Interkulturalität beschreibt Unterschiedlichkeiten zwischen Individuen, die sich aus der Zugehörigkeit zu verschiedenen Kulturen/Gruppen ergeben.
Der Interkulturalitätsansatz geht von der Annahme aus, dass verschiedene Gruppen von Menschen als Angehörige verschiedener Kulturen andere Merkmale, Eigenschaften und Verhaltensweisen an den Tag legen. Interkulturelle Verschiedenartigkeit wird demgemäß als Erklärungsmuster für Missverständnisse und Konflikte herangezogen. Durch Vermittlung von Wissen über kulturelle Andersartigkeiten - so die daraus folgende Annahme - können diese Kommunikationsprobleme und daraus folgende Konflikte gelöst bzw. vermieden werden.
Der Begriff der Interkulturalität kann insofern problematisch sein als er unhinterfragt verwendet (und das wird er auf politischer und medialer Ebene meistens) dazu verleitet etwaigen Erklärungsbedarf für Verhaltensweisen oder Konfliktsituationen mit der Herkunft aus unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen zu befriedigen. Die angeblichen Schwierigkeiten interkultureller Kommunikation werden zu den idealen Erklärungsmustern für jedwede konfliktbelastete Situation.
Aber was sind "die" kulturellen Hintergründe, deren gegenseitige Kenntnis zu gegenseitigem Verständnis, Toleranz etc. beitragen sollen?
Natürlich ist die Kenntnis der kulturellen Herkunft des Gegenübers wichtig für Kommunikation und gegenseitiges Verständnis, aber da es um alle Facetten des Individuums geht, sind damit viele Gruppenzugehörigkeiten wie Alter, soziale Herkunft, Geschlecht, Bildungslevel u. ä. relevant. Die landläufigen Assoziationen zu Interkulturalität beschränken sich aber meistens auf eine Fixierung auf die kulturelle Identität eines Individuums oder noch öfter gleich einer ganzen Gruppe. (z. B. Ein 16-jähriger benimmt sich im Jugendzentrum schlecht. Er ist Türke. Schlussfolgerung "Alle Türken führen sich immer auf!")
Diese Projektion erzeugt eine Erwartungshaltung, dass sich türkische Jugendliche so und so verhalten und bewirkt auch eine Interpretation ihres Verhaltens dahingehend, dass es dieser Erwartungshaltung entspricht.
Sinn macht das Konzept Interkulturalität dann, wenn es nicht mit Schubladen operiert und diese Schubladen auch noch fester verschließt. Vielmehr sollte es als flexibles, permanenten Veränderungen unterworfenes, Phänomen der Wechselwirkung zwischen Kulturen verstanden werden. Kulturen sind in diesem Zusammenhang nicht nur ethnische/religiöse Herkunftskultur, sondern auch alle anderen Aspekte wie soziale und wirtschaftliche Bedingungen, Alter, Geschlecht, Ausbildung, wirtschaftliche, politische und rechtliche Strukturen und Prozesse die Benachteiligungen bewirken können.
(Dies ist eine von mehreren möglichen Definitionen und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit bzw. Vollständigkeit.)

 2- Integration
       Menschen, die aus anderen Ländern zugewandert sind verändern das Bild einer Stadt mit ihren mitgebrachten Lebensstilen, Religionen oder Wohn- und Esskulturen mehr und mehr verändert. Kindertagesstätten, Schulen, Betriebe und Nachbarschaften sind von Mehrsprachigkeit und kultureller Pluralität geprägt. Auch im Sport, in den Künsten, in der Wissenschaft, in der Berufswelt bringen Zuwanderer vielfältige Kompetenzen ein. Auf den ersten Blick scheint Zuwanderung aber hauptsächlich Probleme aufzuwerfen: Über den Arbeitsmarkt werden immer weniger Zuwanderer integriert. Die Kenntnisse der deutschen Sprache sind nicht nur bei Neuzuwanderern, sondern auch bei vielen schon lange in Braunschweig lebenden Migrantinnen und Migranten unzureichend. Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund weisen eine deutliche mangelhafte Bildungsbeteiligung auf. Auch die Mehrheitsgesellschaft ist nach wie vor nicht frei von Ressentiments und Ängsten. Andere religiöse und kulturelle Orientierungssysteme werden als Bedrohung empfunden und schlagen sich in Abwehrreaktionen vieler einheimischer Braunschweiger nieder. Andererseits bestehen bei Migrantinnen und Migranten auch Rückzugs- und Abgrenzungstendenzen.
Damit das Zusammenleben auch künftig gelingt, sind neue Anstrengungen von Politik und Gesellschaft erforderlich.
Integration ist die aktive Gestaltung von Vielfalt auf allen Ebenen. Sie ermöglicht in einer modernen Gesellschaft dem Einzelnen Entfaltungsmöglichkeiten, unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Religion.
Im Unterschied zum Alltagsverständnis, wo Integration oft mit Spracherwerb oder kultureller Anpassung gleichgesetzt wird, wird in der Wissenschaft gelungene Integration an verschiedenen Faktoren festgemacht. Prof. Dr. Friedrich Heckmann, Universität Bamberg, unterscheidet folgende vier Dimensionen von Integration:
strukturelle Integration, d. h. der Erwerb von Rechten und Zugang zu Positionen von Migrantinnen und Migranten, wie Teilsysteme der Gesellschaft wie Arbeit, Wirtschaft, Bildung, Soziales, Gesundheit, Politik usw. 
kulturelle Integration, d. h. kulturelle Anpassungen und Veränderungen bei Migranten sowie bei der aufnehmenden Gesellschaft (kognitive Verhaltens- und Einstellungsänderungen). Ein freiwilliger Konsens auf der Grundlage von demokratischen Grundwerten und Spielregeln sichert die Entfaltung der kulturellen Vielfalt für alle im Alltagsleben.
soziale Integration, d. h. die Entwicklung sozialer Kontakte, die Mitgliedschaft in Vereinen, die sozialen Bindungen am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft und in Freizeitaktivitäten. 
identifikative Integration, d. h. die Bereitschaft zur Identifikation mit dem Lebensort, die Entwicklung von Zugehörigkeit und Akzeptanz ermöglicht Beteiligung und Mitgestaltung der Zugewanderten auf allen Ebenen.
Integration setzt wechselseitige Öffnung der Migranten und der Aufnahmegesellschaft voraus. Ohne diese Öffnungsprozesse auf beiden Seiten können die Prozesse auf den unterschiedlichen Integrationsebenen nicht ungehindert ablaufen. Mehrheitsgesellschaft und Zugewanderte müssen sich deshalb aufeinander zu bewegen, sich miteinander arrangieren und eine gemeinsame Verständigungsgrundlage entwickeln, die auf den Grundpfeilern unserer Verfassung beruht.
       Konkret bedeutet vertikale Integration, dass ein Unternehmen vor- oder nachgelagerte Fertigungsstufen (Produktions- oder Handelsstufen) in einem Produktionsprozess internalisiert.

       In der Praxis ist es zuweilen schwierig, seitliche Integration von Rückwärtsintegration zu unterscheiden. Die Forschung konzentriert sich i.a. auf Rückwärts- und Vorwärtsintegration, was uns dazu veranlasst hat, laterale Integration als Rückwärtsintegration darzustellen.

                        
3 – Toleranz

        Was versteht man unter Toleranz?

Lola, "Toleranz heißt sicherlich nicht" nie eine andere Meinung zu haben als der Sprecher",

Klaro, sonst wäre es keine Toleranz, sondern Übereinstimmung. Bei einer Übereinstimmung erübrigt sich eine Toleranz.

Toleranz ist erst dann gefragt, wenn es zu verschiedenen Meinungen kommt. Dann heißt es, die andere Meinung zu tolerieren, was so lange funktioniert, wie sie nicht meine eigenen Interessen kollidiert.
Ist das aber der Fall, sollte ein Kompromiss gesucht werden.
Das dazu, aus meiner Warte, in Kurzfassung.

Doch noch was dazu:
Toleranz kann auch außerhalb verschiedener Meinungen angewandt werden. Z.B. Toleranz andersartigen Menschen gegenüber.

 wanda antwortete am 10.07.07 (20:42):
Wer tolerant sein will, sollte zuerst sich selber gegenüber tolerant sein, damit fängt es an.
Wie weit Toleranz gehen darf - meiner Meinung nach so weit, dass keiner zu Schaden kommt.

was das posten hier anbelangt bin ich tolerant. Wir sind doch hier so wenige, dass wir uns nicht zu verzetteln brauchen. Auch mein Thema mit den Träumen hätte besser bei Soziales hingepasst, da hätte ich aber befürchten müssen, dass gar keiner das liest.
Sowie hier wieder mehrere schreiben, kann man die Rubriken füllen.

"Toleranz sollte grenzenlos sein"?????

Wäre das nicht doch auch ein absoluter Verzicht auf eigene Ziele und Ideen, die ja andere durchaus auch zum durchdenken anregen sollten - und zwar zum eigenen Nutzen -
Mir scheint dieser - Dein Gedanke - geht zu weit!???

Das denkt die Lola.

an lola:
"Toleranz" ist etwas, das auf andere/anderes gerichtet ist und beinhaltet doch nicht Verzicht auf Eigenes. Ich kann "grenzenlos" tolerant sein und gleichzeitig mich mögen und mir Gutes tun.

Toleranz ist der Verdacht, dass der andere Recht hat.

Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könnte am Ende doch recht haben.



      Der Begriff der Toleranz findet sich ohne konsistente Bedeutung in Rechtslehre, der politischen Theorie, der Soziologie und der Ethik, jeweils im Zusammenhang mit dem Umgang und der Regelung von Konflikten in sozialen Systemen.[3] Viele Erlasse, die in der Geschichte (religiösen) Minderheiten Duldung zusicherten, werden auch als Toleranzedikte bezeichnet.
Entsprechend der Geschichte der Toleranzidee ist der Begriff häufig mit der religiösen Toleranzforderung verknüpft. So meint Toleranz beispielsweise den gegenseitigen Respekt der Einzelnen gegenüber den Ansichten über die „Letzten Dinge“.[2] Eine Verankerung wird beispielsweise im christlichen Liebesgebot gesehen.[2]
Im politischen und gesellschaftlichen Bereich gilt Toleranz auch als die Antwort einer geschlossenen Gesellschaft, und ihres verbindlichen Wertesystems, gegenüber Minderheiten mit abweichenden Überzeugungen, die sich in das herrschende System nicht ohne weiteres integrieren lassen.[2] Insofern schützt die Toleranz ein bestehendes System, da fremde Auffassungen zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht zwangsläufig übernommen werden.[2] Die Toleranz schützt aber auch die Träger einer Minderheitsmeinung vor Repression und gilt insofern als eine Grundbedingung für Humanität.[2] In diesen Zusammenhängen ist Toleranz auch die Vorbedingung einer friedlichen, theoretischen, Auseinandersetzung um konkurrierende Wahrheitsansprüche.[2] Der von Herbert Marcuse geprägte Begriff repressive Toleranz kritisiert dabei, dass in einer Gesellschaft mit unklarem Wertepluralismus, in der Toleranz als Norm gilt, rationale und berechtigte Kritik wirkungslos bleiben kann.[3]
In der Philosophie ist das Problem der Toleranz mit der Frage nach Wahrheit und Freiheit verbunden: Gibt es „die Wahrheit“ im Besitz von Einzelnen bzw. Gruppen und inwiefern verhält es sich mit Freiheit gegenüber dem als „Wahrheit“ angesehenen?[2]
Für den Begriff der Toleranz werden drei Bedingungen herausgearbeitet:
die Ablehnungsbedingung (A lehnt B wegen x ab);
die Machtbedingung (A kann Einfluss auf B wegen x nehmen);
die Akzeptanzbedingung (A verzichtet darauf, auf B Einfluss zu nehmen).[6]
Häufig wird allerdings von Toleranz auch ohne die Ablehnungsbedingung gesprochen, d.h. von Toleranz wird auch dann gesprochen, wenn etwas gut gefunden wird oder werden soll.
Die Akzeptanzbedingung ist unterschiedlicher Interpretation zugänglich: man kann damit ein völliges "in Ruhe lassen" oder nur ein Verzicht auf staatliche/rechtliche/gewalttätige Mittel verstehen und den Versuch, diskurshafter Einflussnahme zulassen.
Geschichte der Toleranzidee [Bearbeiten]
In der europäischen Geistesgeschichte entstand die Toleranzidee im Zusammenhang mit Überlegungen zum Verhältnis der christlichen Religion zu anderen Religionen, seit dem Zeitalter der Glaubenskriege auch bezüglich der Konflikte zwischen unterschiedlichen christlichen Konfessionen.[3]
Eine Befürwortung von Toleranz gilt in der Ideengeschichte auch als ein Hinweis auf eine allmähliche Differenzierung von Kirche und Staat und für die Durchsetzung eines gesellschaftlichen Pluralismus.[3] Entscheidend war in diesem Zusammenhang auch das Zurückdrängen absoluter Geltungsansprüche einzelner religiöser Richtungen in Politik und Rechtsprechung.[3]
Das erste neuzeitliche europäische Toleranzedikt war die Konföderation von Warschau (1573), die als Beginn der staatlich gesicherten Religionsfreiheit in Polen gilt. Als Vorläufer dürfen im Gefolge des Schmalkaldischen Krieges der Passauer Friede von 1552 und der Augsburger Religionsfriede von 1555 gelten.
Der englische Philosoph John Locke konzipierte 1667 in englischer Sprache einen Aufsatz, der 1689 anonym in Latein unter dem Titel Epistola de tolerantia („Brief über die Toleranz“) erschien.[7] Diesem folgten zwei weitere in englischer Sprache A Second Letter Concerning Toleration (1690) und A Third Letter Concerning Toleration (1692).[7] Locke plädierte für eine gewisse Duldung unterschiedlicher religiöser Bekenntnisse, jedoch nicht des Atheismus und nur eingeschränkt des Katholizismus.[3] In England wurde im ähnlichen Sinne 1689 vom Parlament der Toleration Act verabschiedet.
Im Zeitalter der Aufklärung wird die Toleranzidee zur Forderung einer Duldung aller Konfessionen, der Bedeutungsbereich des Toleranzbegriffs wird auch über das religiöse hinaus erweitert, auf eine allgemeine Duldung anders Denkender und Handelnder.[3] So gilt in Lessings 1779 veröffentlichten Drama Nathan der Weise die Ringparabel als eine zeitgenössische Formulierung des Toleranzgedankens, bezogen auf die drei großen monotheistischen Religionen. In Frankreich machte sich Voltaire bereits 1763 in seiner Schrift Traité sur la tolérance („Abhandlung über den Toleranzgedanken“) zum Fürsprecher einer uneingeschränkten Glaubens- und Gewissensfreiheit.[7]
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts definierte Brockhaus im Conversations-Lexikon: „Die Toleranz – Duldung – heißt die Zulassung einzelner Personen, oder auch ganzer Gesellschaften, welche in

  Rücksicht der Religion anders denken, als die zur herrschenden Religion sich bekennenden Bewohner eines Orts oder Landes.“[8] Und Goethe forderte in seiner Aphorismensammlung Maximen und Reflexionen: „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“
Der englische Philosoph und Ökonom John Stuart Mill verwendete in der Mitte des 19. Jahrhunderts den Begriff der Toleranz nicht als Terminus, sondern sprach von religiöser Toleranz im traditionellen Sinne.[3] Seine Betonung individueller Freiheiten gilt jedoch als wegweisend für die Toleranzidee und die Ausdehnung des Bedeutungsrahmens: Insbesondere seit Mill wird von Toleranz nicht nur in Bezug auf das Verhältnis zwischen Gruppen, sondern auch in Bezug auf Gruppen zu Individuen und Individuen zu Individuen gesprochen.[3]
     Literatur [Bearbeiten]
Hamid Reza Yousefi, Ina Braun: Interkulturalität. Eine interdisziplinäre Einführung; Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011; ISBN 978-3-534-23824-8
Artikel "Toleranz" in: Geschichtliche Grundbegriffe
Rainer Forst: Toleranz im Konflikt: Geschichte, Gehalt und Gegenwart eines umstrittenen Begriffs. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004, ISBN 3-518-29282-X (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft; 1682).
Toleranz: philosophische Grundlagen und gesellschaftliche Praxis einer umstrittenen Tugend. Hrsg. von Rainer Forst. Campus, Frankfurt a.M. 2000, ISBN 3-593-36405-0 (Theorie und Gesellschaft; 48).
Hamid Reza Yousefi: Angewandte Toleranz: Gustav Mensching interkulturell gelesen. Bautz, Nordhausen 2008, ISBN 978-3-88309-447-2 (Interkulturelle Bibliothek; 49).
Toleranz vor Augen: Das Projekt von Karl-Martin Hartmann in der Wernerkapelle Bacharach in Zusammenarbeit mit dem Bauverein Wernerkapelle. Hrsg. vom Bauverein Wernerkapelle Bacharach e.V. Universitätsdruckerei H. Schmidt, Mainz 2010, ISBN 978-3-935647-49-6. (Dokumentation einer Vortragsreihe (2008/09) zum Thema Toleranz, u.a. mit Beiträgen von Gerhart Baum, Winfried Hassemer, Necla Kelek, Bernd Kortländer, Ruth Lapide und Leo Trepp.)
Meinolf Schumacher: "Toleranz, Kaufmannsgeist und Heiligkeit im Kulturkontakt mit den 'Heiden': Die mittelhochdeutsche Erzählung 'Der guote Gêrhart' von Rudolf von Ems". In: Zeitschrift für interkulturelle Germanistik, H. 1, 2010. S. 49-58

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